Kürzlich zeigte mir eine Arbeitskollegin einen Kurzfilm, den sie mit eigenen Fotos gestaltet hatte. Wow, dachte ich bei mir: das ist ja eine fantastische Gegend und fragte sie, wo sie denn da unterwegs gewesen sei. "In der Aescher Klus" antwortete sie. Sie erzählte dann ausführlich, wo sie startete, welche Route sie nahm und was ihr Endziel war. Ich war beeindruckt und beschloss, ebenfalls bei nächster Gelegenheit, die Aescher Klus zu erkunden.
Die Gelegenheit ergab sich bereits einen Tag später, eine Freundin begleitete mich und wir waren beide begeistert von der Landschaft. Ich war mir gar nicht bewusst, wie schön diese Gegend so nahe bei Basel ist. Vor Jahrzehnten war ich mal in der Klus zum Abendessen, kann mich aber nur noch sehr vage daran erinnern. Damals war ich auch mehr an der Küche interessiert, als an der Landschaft und so nahm ich diese gar nicht zur Kenntnis. hinzu kam noch, dass ich seither auch nie mehr in der Klus war.
Doch, wie bereits erwähnt: vor wenigen Tagen machte ich mich mit einer Freundin und meinem Hund auf den Weg. Treffpunkt war der Parkplatz des Zürcher Vitaparcours oberhalb von Aesch, dort stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Von dort aus liefen wir über den oberen Rebbergweg Richtung Ettingen. Das Wetter war perfekt, die Sonne schien zwischen den Wolken durch und die Wettervorhersage kündigte Regen an. Aber egal: wir waren auf dem Weg!
Am Chluserberg reifen die Trauben von Blauburgunder, Riesling-Sylvaner, Gutedel und Königsgutedel. Bereits seit Generationen unterhalten verschiedene Familien die Rebstöcke und ihre Winzerbetriebe. Der Anbau erfolgt Bio-dynamisch und die daraus gewonnen Weine könnt ihr auch kaufen, unter anderem im Weinhandel und Eventlocal 'Klus 177', welches aber nur an wenigen Tagen geöffnet ist und sich direkt an der Klusstrasse befindet.
Doch nun genug vom Wein, weiter ging es an Rapsfeldern vorbei in Richtung Wald.
Nachdem wir den Rebbergweg verlassen und den Wald betreten hatten, mussten wir uns entscheiden, ob wir weiter in Richtung Ettingen oder Tschäpperli Wasserfall gehen wollten. Letzteres war der Fall, da ich diesen im Film der Kollegin gesehen hatte und er ausserdem etwas Erfrischung für meinen Hund versprach. Um zum Wasserfall zu gelangen, mussten wir schliesslich eine steile, aus Holzbohlen konstruierte Treppe runter und hörten schon auf dem Weg dorthin das Wasser rauschen. Was für ein Klang: was gibt es verlockenderes, als bei der Hitze an ein Wasser zu kommen, dass man schon aus der Entfernung hören kann?
Wenige Meter neben dem Wasserfall befindet sich der Burgengratweg, den wir sogleich in Angriff nahmen. Dieser führt hinauf zur Ruine Schalberg. Wir wir später herausfanden, gibt es zwei Wege hoch zur Burg. Der Eine führt steil bergan und es gibt den einen und anderen Felsbrocken zu erklettern, das fand mein Hund nicht so klasse, der andere führt auf der rechten Seite rundherum und führt über einen Waldweg zur Burg. Diesen haben wir aber erst beim Abstieg gefunden, aber immerhin, meinen Hund hats gefreut.
Die Höhle von Schalberg hat eine interessante Geschichte. Bereits vor 50'000 Jahren wurde sie von Jägern und Sammlern benutzt. 1926 fand man dort Werkzeuge aus der Stein- und auch aus der Bronzezeit. Ausserdem Überreste von Mammuts, Wollnashörnern und anderen Tieren, die dem Überleben der Höhlenbewohner dienten. Wir haben uns auf unserem Weg nicht in die Höhle begeben, aber ich werde das wohl ein anderes Mal nachholen, denn interessant ist sie allemal.
Die Schalberg wurde im späten 13. Jahrhundert von der Basler Adelsippe der Schaler erbaut und 1356 beim Erdbeben zerstört. Die Burg wurde zwar anschliessend wieder aufgebaut, doch man vermutet, dass sie bereits nach 1400 verlassen wurde. Vieles von ihrer Geschichte ist leider nicht bekannt.
Nun, nachdem ich mit der Freundin die Schalberg besucht hatte, fing es an zu regnen und von Weitem konnte man bereits hören, wie das Gewitter im Anmarsch war. Also machten wir uns auf den Rückweg.
Doch beim zweiten Ausflug mit meiner Schwester, strahlte die Sonne gnadenlos vom Himmel und wir beschlossen, dass wir den Waldweg hinter der Ruine weiterlaufen wollten.
Auf meinem zweiten Ausflug zur Schalbergruine lief ich also mit meiner Schwester weiter Richtung Pfeffingen und wir gelangten so durch die wunderschöne Landschaft zur Ruine Engenstein, auch Alt-Schalberg genannt.
Die Burg Engenstein wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut und liegt auf einem kleinen Felskopf. Die Ruine zeigt die wenigen Überreste der Burg, die sehr beengt war, was an dem zur Verfügung gelegenen Platz lag. Erreichen könnt ihr die Ruine nur über eine sehr steile Leiter, doch die Aussicht lohnt den Aufstieg.
Schliesslich machte ich mich dann auch mit meiner Schwester auf den Rückweg, welcher wie schon bei meinem ersten Ausflug die Klusstrasse entlangführte.
Der Klushof ist ein beliebtes Ausflugsziel und Eventlokal.
Wir liefen weiter auf dem Klusweg in Richtung Aesch und kamen schliesslich auch an der Locanda Klus vorbei, welche ebenfalls ein bekanntes Eventlokal ist.
Falls ihr nun auch Lust bekommen habt, die Klus zu erkunden: viele der Wege sind einfach zu gehen, auch mit Kinderwagen und kleinen Kindern. Der Burggratenweg zu den Ruinen hingegen ist nicht mit Kinderwagen passierbar und Kinder sollten schon sehr gut zu Fuss sein.
Nun, wer weiss, vielleicht begegnen wir uns ja mal in der Klus. Euch jedenfalls viel Spass beim Erkunden dieser wunderschönen Gegend.
Corinna
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