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Basel...und die Ruine Dorneck in Dornach

Corinna

Aktualisiert: 12. Okt. 2024

Still und friedlich, umgeben von der Natur erstreckt sich die Ruine Dorneck oberhalb von Dornach auf einem Felsgrat. Früher umkämpft und von ihren jeweiligen Besitzern immer wieder wegen Schulden und Niederlagen an die Gegner verschachert, ist die Ruine heute ein beliebtes Ausflugsziel in der Region Basel.


Anblick der Ruine, von der Strasse aus gesehen.

Urkundlich wird die ehemalige Burg im Jahre 1360, doch Funde von Tonscherben, die auf das 11. Jahrhundert datiert wurden, zeigen, dass schon hunderte von Jahren zuvor eine Burg dort gestanden haben muss.


Zutritt durchs Burgtor.

Da ständig irgendwelche Kriege stattfanden und diese auch viel Geld kosteten, wechselte die Burg immer wieder die Besitzer: sie waren verschuldet und mussten die Burg, teils mitsamt den umliegenden Dörfern, verkaufen oder verpfänden.



1356 wurde die Burg beim Erdbeben von Basel schwer beschädigt und in den folgenden Jahren wieder aufgebaut.


Einer der ehemaligen Besitzer waren die Habsburger. Und sie wären es wohl auch noch eine Weile geblieben, wenn, ja wenn am 9. Juli 1386 nicht die Schlacht zu Sempach gewesen wären. Und sie diese Schlacht nicht spektakulär verloren hätten.


Ausblick auf Dornach, Arlesheim und Reinach.

An diesem Tag trafen die Habsburger auf die Eidgenossen: keine der beiden Seiten rechnete wohl mit einer Schlacht und überrascht von der Situation griffen die Habsburger wohl blindlings die Eidgenossen an. Laut einer österreichischen Quelle sollen die habsburgischen Ritter auch nicht damit gerechnet haben, wie damals üblich als Geiseln am Leben zu bleiben, sondern rechneten mit ihrem Tod bei dieser Schlacht. Die Motivation dieser Ritter hielt sich also sehr in Grenzen und nachdem sie der Schlacht eine Weile zugesehen haben sollen, suchten sie mit ihren Pferden das Weite. Das hingegen, konnte und wollte der Heersführer, Leopold III. von Habsburg nicht auf sich sitzen lassen, stürtzte sich selbst ins Getümmel...und bezahlte dafür mit seinem Leben.



Nun standen die Habsburger vor einem enormen Schuldenberg und verpfändeten die Burg an den Basler Bürger Henmann von Efringen. Doch auch dieser verschuldete sich und der Besitz ging weiter an die Familie Hallwyl. Ihr seht: diese Burg machte die Runde!



Irgendwann kehrte die Burg wieder in den Besitz der von Efringens zurück. Diese Familie hatte sich ursprünglich um 1318 in Basel niedergelassen und mit Geschick, Geduld und den Heiraten mit den edlen Töchtern dieser Stadt kamen sie nicht nur bis in die oberste Gesellschaft, sondern konnten sich auch zu Rittern schlagen lassen. Aus dem Namen Efringen wurden die 'von Efringen'.


'Rückseite' der Ruine Dorneck.

1485 musste schliesslich Bernard von Efringen, verschuldet wie auch er war, die Burg mitsamt der Hälfte von Dornach an den Kanton Solothurn verkaufen. Den grössten Teil des Erlöses verwendete Bernard für seine Pfändungen und sonstigen Schulden. Doch leer ausgehen wollte er dann bei diesem Geschäft auch nicht. So beharrte er darauf, dass er Solothurn nur die Burg, aber nicht den Inhalt verkauft habe, und so begann der Streit zwischen den beiden. Schliesslich liess er in einer Nacht- und Nebelaktion etliche Gegenstände aus der Burg schaffen und verliess Dornach mit einem Haufen Schulden. Beliebt machte er sich wohl nicht damit nicht.


Die Natur hat sich das Gebiet der Ruine zurück erobert.

Nun, die Burg wurde immer wieder das Ziel von Invasionen. Zuletzt im Jahre 1798, als die Franzosen sie mit Artillerie beschossen. Innert 48 Stunden fiel die Burg, verlor seine militärische Bedeutung und verkam in den folgenden Jahren zum Steinbruch.


Aussicht auf der Rückseite der Ruine.

Und heute? Ist sie nicht mehr umkämpft, sondern wie bereits erwähnt, ein beliebtes Ausflugsziel der Umgebung. Es gibt mehrere Feuerstellen, an denen gerne gebrätelt wird, die Festung kann erklommen werden und die Aussicht aufs Thierstein und Umgebung ist gewaltig. Vor allem bei Sonnenunter- oder Aufgang.


Also, geniesst die Zeit dort.


Corinna

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