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Die Ermitage in Arlesheim

Corinna

Heute nehme ich euch mit auf einen Ausflug ins Baselbiet. Und wenn ich euch mit diesem Beitrag gluschtig machen kann, euch selbst auf den Weg dorthin zu machen...um so besser. Es lohnt sich auf jeden Fall, versprochen!


Die Ermitage ist ein rund um Basel bekanntes Ausflugsziel, das ich persönlich aber kaum mal besucht habe. Vor einigen Jahren war ich das (vermeintlich) erste Mal dort und es war wunderschön. Letzten Samstag besuchte ich die Anlage erneut zusammen mit einer Freundin. Das Wetter war perfekt und wir hatten genügend Zeit, die ganze Ermitage zu begehen. Leider war die Einsiedler-Klause wegen Corona geschlossen, doch der übrige Park war frei begehbar. Und selbstverständlich war mein Hund mit von der Partie. (Achtung Leinenpflicht!)


Die Ermitage von Arlesheim, wenige Kilometer von Basel gelegen, gilt als der grösste englische Landschaftsgarten der Schweiz und wurde bereits 1785 eröffnet. Der Domherr Heinrich von Ligertz und seine Cousine Balbina von Andlau, sollen die Ermitage angelegt haben, um arme Leute zu beschäftigen und den Baslern einen schönen Ort der Entspannung zu bieten. Der Ort wurde in der Folge so bekannt, dass die Ermitage eine Attraktion für Reisende aus ganz Europa wurde.


Nachdem die Ermitage 1793 von den französischen Truppen zerstört wurde, liessen sie Conrad von Andlau, der Sohn Albinas, und der nun bereits über 70jährige Heinrich von Ligertz teilweise wieder aufbauen.


Betreten könnt ihr die Ermitage von verschiedenen Seiten. Wenn es denn sowas wie einen 'Haupteingang' gibt, wäre dies wohl der Weg, der von Arlesheim zum Gärtnerhaus und zur Mühle führt.,


Links seht ihr das Gärtnerhaus, rechts davon ist die Mühle.

Oberhalb des Gärtnerhaus könnt ihr die Eremitenklause erkennen, die ja leider wegen Corona geschlossen war. Dass jemals ein echter Eremit in der Ermitage gelebt haben soll, ist allerdings nicht belegt. Aber die Geschichte wäre ja schon schön, nicht wahr?



Das idyllische Gärtnerhäusschen.

Die Mühle hat schon längst ausgedient, doch die Mühlräder sind wahrlich eine Zierde.

Das Ökonomiegebäude vor dem Aquädukt. Dahinter liegen die Weiher.

Die Ermitage ist nicht nur ein Ort für Naturliebhaber, sondern auch für Romantiker.

Links vom Brunnen seht ihr nochmals das Gärtnerhaus, rechts davon befindet sich das Felsentor.

Der 'eigentliche' Zutritt zur Ermitage beim Felsentor. Hier seht ihr den zweiten Torbogen.

Der Aufstieg in die Ermitage führt über die in den Fels gehauene Treppe.

Überall gibt es schöne Winkel zu entdecken, Auf- und Abstiege zu erklimmen.

Inschrift beim Ritti- oder Karussellplatz.

Die Gedenktafel beim Ritti- oder Karussellplatz erinnert an Achilles und Lucie Alioth. Achilles war Sohn des Johann Siegmund Alioth, der die Ermitage im Jahre 1846 erwarb.

Der Ritti- oder Karussellplatz ist eine künstlich angelegte Terrasse mit Blick auf den Arlesheimer Dom und diente verschiedenen geselligen Aktivitäten. So wurde dort unter anderem ein Holzkarussell aufgebaut und Ball- und Ringspiele veranstaltet. Ausserdem wurde auf dieser Terrasse auch zum Tanz aufgespielt. Kein Wunder, war die Ermitage bei den Baslern so beliebt.


Felsformationen und Höhlen gibt es immer wieder.

Vielleicht fragt ihr euch mittlerweile, was denn nun die Ermitage mit Elvis Presley zu tun hat? Ich werd es euch erklären. Während ich diesen Artikel bearbeite und das oben gezeigte Bild sehe, erinnere ich mich auf einmal daran, dass ich genau am 16. August 1977 mit der Schule das erste Mal in der Ermitage war. Wir konnten dort herumtoben und durch die Felsen klettern. Schon erstaunlich, dass man sich manchmal erst so viele Jahre später wieder daran erinnert. Nun werdet ihr euch wohl fragen: wie kann ich wissen, dass das genau an diesem Datum war? Ganz einfach, es war das Todesdatum von Elvis Presley und im Anschluss an diesen Ausflug habe ich es im Radio gehört.


Auf dem Weg nach Oben gelangt ihr schließlich zur Burg Birseck.

Die Burg als höchster Punkt der Ermitage.

Erbaut wurde die Burg Birseck in den Jahren 1243/1244. An Steinen, die im ältesten Teil des Mauerwerks entdeckt wurden, waren Brandspuren ersichtlich. Deshalb wird vermutet, dass es bereits vor der Burg einen anderen Bau dort gegeben hat.

Im 18. Jahrhundert wurde die Burg schliesslich so vernachlässigt, dass sie keinen repräsentativen Sitz mehr darstellte. Folglich verlegte der damalige Besitzer, Karl von Andlau, im Jahre 1763 seinen Wohnsitz nach Arlesheim.

Dreissig Jahre später steckten betrunkene Bauern die Burg während der französischen Revolution im Jahr 1793 in Brand und zerstörten diese. Doch nicht nur die wurde damals zerstört, sondern auch gleich Teile der Ermitage dazu.

1808 wurde die Burgruine schliesslich von Conrad von Andlau, Sohn des Karl von Andlau, und von Heinrich von Ligerz gekauft und und in Stand gesetzt. 1997 übernahm die Stiftung 'Schloss Birseck und Ermitage Arlesheim' das erwähnte Schloss und die Ermitage und renovierte sie in den folgenden Jahren. Heutzutage kann das Schloss besichtigt werden.


Besichtigt haben wir das Schloss am vergangenen Samstag nicht, da dieses geschlossen war und soweit ich weiss, mit Hunden auch nicht betreten werden kann. Deshalb beschlossen wir, zu den Weihern zu gehen.


Sicht auf den mittleren Weiher beim Abstieg von der Burg Birseck.

Insgesamt hat es in der Ermitage drei Weiher, welche bereits im Mittelalter künstlich angelegt wurden. Der wichtigste von ihnen ist der mittlere Weiler, auch Lac de Tempé genannt. Der Name spielt auf das Tempé Tal im griechischen Thessalien an, an welches die Weiher hier erinnern sollen.

Bis etwa 1860 wurden auf dem mittleren Weiher Besucher von Bediensteten in Barken übers Wasser gerudert. Was muss das damals für ein Luxus gewesen sein!

Aussichtssteg am mittleren Weiher, erbaut in den 1840ern.

Der 1868 erbaute künstliche Wasserfall, welcher vom mittleren in den unteren Weiher führt.

Tja, das bin dann wohl ich...auf der Suche nach Fotomotiven...

Erinnert mich an ein Gemälde von Monet, euch nicht auch?

Schöne Aussichten und Naturschönheiten, soweit das Auge blickt.

Es gäbe natürlich noch viel mehr zur Ermitage zu erzählen, auch dass wir einen Abstecher zur Burg Reichenstein in der unmittelbaren Nähe gemacht haben. Leider ist diese nicht öffentlich zugänglich mit Ausnahme des 1. Mai und des 1. August.


Die Burg Reichenstein mit Blick auf Basel.

Zugangsbrücke und Tor zur Burg.

Ausblick auf Reinach und Basel.

Zum Abschluss ging es dann wieder zurück nach Arlesheim, wo auch der bekannte Dom beheimatet ist.


Dom von Arlesheim.

Malerische Gasse hinter dem Dom.

Da wir nun schon beim Dom waren, wollte ich dort auch hineingehen. Aber Stop: ich hatte keine Maske...ich meine, keinen Mund-Nasen-Schutz dabei, welcher bei Betreten des Doms erforderlich ist. Da hatte ich dieses Mal halt Pech, doch wenn ich mit dem Hund draussen unterwegs bin, denke ich schlicht und einfach nicht daran, für den Fall der Fälle so eine Maske mitzuführen. Nun werde ich den Dom erst bei nächster Gelegenheit besuchen können, irgendwann.


So, ich hoffe, euch hat der Rundgang durch die Ermitage gefallen und führt euch vielleicht tatsächlich in Versuchung, diese selbst mal zu besuchen. Ich wünsche euch viel Vergnügen dabei.


Corinna








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