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Es ist so bequem, andere denken zu lassen.

Corinna

Immer wieder fällt mir auf, dass viele Menschen nur noch denken lassen. Abhängig von den Wünschen ihres Umfelds, dem Wissen von Experten, den Prognosen von Wissenschaftlern und Anweisungen der Politiker sind sie nur zu gerne bereit, ihr eigenes Leben einzuschränken und sich nach den Vorgaben Anderer zu richten.


Doch warum ist das so? Sind die Leute einfach zu faul, um selbst zu denken? Irgendwo in ihrer Komfortzone hängen geblieben? Haben vielleicht gar nie gelernt, sich selbst Gedanken zu machen?



Doch was genau bedeutet es denn, selbst denken? Es ist nichts anderes, als dass wir uns unserer Fähigkeit bedienen, unseren eigenen Verstand zu nutzen. Anhand unserer Erfahrungen, Erlebnissen und unserem gesammelten Wissen eigene Erkenntnisse zu einer Sache zu gewinnen. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass, auch wenn sich verschiedene Menschen mit der ein und derselben Thematik beschäftigen, diese nicht immer zu denselben Erkenntnissen gelangen. Das ist der Zeitpunkt schlechthin, sich auf Diskussionen einzulassen, den anderen zuzuhören und weitere Informationen zu sammeln. Möglich, dass es auf diesem Wege zu einem Konsens kommt, ebenso möglich, dass weitere Informationsbeschaffung und auch Forschungen notwendig sind, um zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen. Doch all das kostet Zeit und Nerven. Etwas, das nicht jeder investieren will oder kann. Und somit wäre schon mal ein Grund gegeben, dass nicht jeder selbst denken mag.


Niemand sollte alles glauben, doch jeder sollte alles hinterfragen. Doch dafür müssen wir selbst denken können und bereit sein, mit den daraus resultierenden Konsequenzen zu leben.


Der Glaube an Autoritäten ist ein weiterer Grund, weshalb so viele Leute sich keine eigenen Gedanken machen. Wenn uns doch die Politik, Wissenschaft, Medizin und andere Experten sagen, was wir zu tun und lassen haben: was habe ich dann als kleiner Wurm da zu melden? Die Experten wissen doch wohl Bescheid, worüber sie reden, oder doch nicht? Viele vergessen, dass auch Autoritäten einfach nur Menschen sind und genau so Fehler machen, wie andere auch. Hinzu kommt noch, dass viele Experten in ganz spezifischen, eng begrenzten Gebieten Spezialisten sind und dabei das grosse Ganze aus den Augen verlieren. Was nützt es der Menschheit, wenn Podologen ständig auf die Gefahren von Nagelpilz in Schwimmbädern hinweisen? Sollten wir deswegen nur noch mit desinfizierten Füssen und in Badeschlappen im öffentlichen Bad rumrlatschen? Vielleicht auch noch angeordnet und mit Bussen belegt von behördlicher Seite? Oder die Virologen, die seit Monaten auf DIE tödliche Gefahr hinweisen und mittels Politikern das ganze soziale Leben runterfahren: sollen wir nun so weiterleben? Was sind die Folgen davon und was haben wir dabei zu verlieren oder zu gewinnen? Darüber sollte jeder einzelne von uns nachdenken und seine eigenen Schlüsse dazu ziehen. Keiner braucht sich davor zu scheuen, Autoritäten in Frage zu stellen.





Auch schon mal was vom Herdentrieb gehört? Wenn es doch alle anderen machen, muss doch was dran sein, nicht wahr? Wenn wir in ein Konzert gehen und alle geben ihre Jacken an der Garderobe ab: wie gross ist dann die Chance, dass ich meine mit in den Konzertsaal nehme? Oder ich schlendere über den Markusplatz in Venedig und alle schauen in den Himmel: was werd ich wohl tun? Weiterhin den Platz bewundern oder auch in den Himmel starren und das suchen, was die anderen auch schon nicht gesehen haben? Manchmal muss ich selbst den Kopf über mich schütteln, dass ich immer wieder dem Herdentrieb folge, aber je bewusster ich damit umgehe, desto weniger passiert es mir. Doch es ist genau dieser Herdentrieb, den sich Politiker und Autoritäten zu Nutze machen. Wie war das damals mit Galileo Galilei? Er hatte die Stirn zu behaupten, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Die damalige Autorität - die Kirche - zwang Galileo Galilei in die Knie und liess ihn wider besseren Wissens abschwören, dass dies so sei. Und wem folgte wohl das Volk? Natürlich der Kirche. Denn erstens war der Glaube an Autoritäten schon damals gross und zweitens wurde aus der Herde ausgegrenzt, wer diesem Glaube nicht folgte. Wer nun Parallelen zur heutigen Corona-Krise sieht, dem droht ebenfalls die Gefahr der Ausgrenzung durch die Medien und der Herde.


Zwei Dinge sind unendlich; das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. / Albert Einstein


Tja, und damit wären wir beim Thema Konsequenzen. Wenn wir selbst denken und folglich zu eigenen Erkenntnissen kommen, stehen wir vor einer Entscheidung. Ob wir dann bereit sind, eine Entscheidung zu treffen oder lieber davon ablassen, liegt an uns. Doch die Verantwortung dafür, tragen nur wir alleine. Und genau darin liegt meines Erachtens ein weiterer Grund, weshalb wir lieber andere für uns denken lassen: wir glauben dann keine Verantwortung tragen zu müssen, da ja andere gedacht und schliesslich auch entschieden haben. Wir folgen ja nur deren Entscheidungen. Und wenns dann nicht passt, können wir ja auch noch die Schuld auf diese anderen schieben. Dabei vergessen wir aber das wichtigste: nur wir selbst können unser Leben leben, also sollten wir uns auch selbst entscheiden, wie wir es führen möchten.



Denken ist die schwerste Aufgabe, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. / Henry Ford


Egal, um welches Thema es geht: um sich über etwas eine Meinung zu bilden, sollte sich jeder möglichst vielfältig informieren. Nie war es so leicht wie heute, an Informationen ranzukommen.Ich habe damals in der Schule noch gelernt, dass die Wissenshäppchen, die in der Schule verteilt werden, nicht ausschlaggebend für eine eigene Meinung sind, sondern dass es viel wichtiger ist zu wissen, wo und wie ich an Informationen rankomme.Und wie damals ist es auch heute noch so: selten bekommt man die relevanten Informationen in den Massenmedien...


So, genug gedacht für heute


Eure Corinna




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