Es ist Zeit für Hollunderküechli...oder Hollerküechle...wie diese wunderbare, leichte Süssigkeit je nach Gegend genannt wird. Etwa ab Ende Mai bis in den Juni hinein, treibt der Holländer seine wunderbaren Blüten, also nichts wie ran, und die Gelegenheit genutzt.
Hier habe ich euch ein ganz einfaches Rezept dazu:
Ca. 12 Blütendolden Ausgeschüttelt oder vorsichtig gewaschen und getrocknet.
Für den Teig:
150 gr. Mehl
Mark von 1 Vanilleschote
3 Eigelb
2 dl Milch
2 dl Weisswein Alles gut miteinander vermischen.
2 Eiweiss
1 Prise Salz Steif schlagen und unter den Teig heben.
und Puderzucker, viiiiiel Puderzucker...
In einer hohen Pfanne oder Fritteuse genug Öl erhitzen, dass die Blütendolden gut eingetaucht werden können. Zuvor die Dolden durch den Teig ziehen und im Öl knusprig ausbacken. Anschliessend auf Haushaltspapier etwas abtropfen lassen und dann grosszügig mit Puderzucker bestäuben. Noch warm geniessen.
Tipp: Die Dolden nicht vollständig in den Teig tauchen, da sie dann lätschig werden. Wenn ihr sie nur soweit in den Teig stippt, dass die Blüten benetzt werden, wird das Ganze auch knusprig.
Der Holunder ist natürlich nicht nur für diese Küchlein gut, denn aus den Blüten wird auch sehr gerne Holunderblütensirup gemacht. Auch für Muffins oder Erkältungstee sind die Blüten heiss begehrt.
Im Herbst sind dann aus den Blüten längst Beeren geworden und diese eignen sich zum Einkochen von Gelee und Konfitüren.
Wusstet ihr, dass der Holunder aber nicht einfach irgendein Busch ist, an dem halt Blüten und Beeren wachsen? Nein, nein, er ist viel mehr, genauer gesagt, hatte er früher eine ganz wichtige Bedeutung für das Zuhause der Menschen. So stand und stehen bei den meisten Höfen Holunderbüsche bei den Eingängen, weil diese dem Heim Schutz gewährten. Im Hollerbusch sollen schliesslich gute Geister wohnen, und so war es auch Brauch, dass die Herren früher beim vorbeigehen den Hut vor dem Busch zogen.
Ich selbst habe wegen dieser Sage Holunder bei mir zuhause gepflanzt und er wächst und wächst...und strahlt wirklich irgendwas beschützendes mit seinen überhängenden Zweigen aus: ich liebe ihn einfach, auch wenn er übers Jahr meist unscheinbar wirkt.
Vielleicht habt auch ihr eine Geschichte zu euren Pflanzen?
Frühsommerliche Grüsse
Corinna
Kommentit