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Montreux Riviera

Corinna

Bei einem Spaziergang am Genfersee, die noch schneebedeckten Alpen im Blick, zwischen Palmen, Hotels der Belle époque und das milde Wetter geniessend, verbrachte ich den Pfingstsonntag in Montreux. Schweizer wissen von der Stadt zumindest vom Namen, viele von meinem Umfeld waren noch nie dort. Immerhin kennt man den Namen von der Autobahn her, entweder auf dem Weg ins Wallis oder vom Wallis herkommend. Doch der Weg nach unten an den See interessiert nicht auf der Fahrt von A nach B.



Dabei ist Montreux eine wunderbare Stadt, bei der sich auch locker ein verlängertes Wochenende lohnt, um diese und die Umgebung zu erkunden.


Nun, ich war dieses Mal nur einen Tag dort, erkundete die Promenade, Schloss Chillon (zumindest von aussen) und die Altstadt.


Was mir dort so gefällt? Kommt mit, ich zeigs euch.


Die ganze Promenade bietet immer wieder versteckte Plätze, die zum geniessen einladen.

Ich lief vom Zentrum Montreux bis zum Schloss Chillon. Für den Weg braucht ihr etwa 30 bis 45 Minuten, je nachdem wie schnell ihr läuft. Auf der linken Seite gibts zum Glück nicht nur moderne Hotels, sondern auch viele aus der Belle Epoque.


Das Golf Hotel, in dem ich auch schon meine Nächte verbrachte.

Die grossen, alten Hotels mit dem Charme des vergangenen Jahrhunderts, sind einfach beeindruckend. In Erinnerung blieben mir vom oben gezeigten Hotel die knarrenden Dielen, das zum Teil schon in die Jahre gekommene Mobiliar und der Esssaal, wo die Mahlzeiten nicht einfach nur serviert, sondern vielmehr kredenzt wurden. Mindestens einmal im Leben sollte man sich so etwas gönnen, was meint ihr?


Auf dem ganzen Weg zum Schloss gab es genügend Gelegenheiten, sich auf Bänke oder Quai-Mauern hinzusetzen und den Blick auf den See zu geniessen. Hin und wieder gabs auch mal einen Stand mit Snacks und Getränken...und immer wieder Kunst zu bestaunen.


Mit Blick über den See auf die französische Seite...

...dazwischen immer wieder den Blick übers Ufer schweifen lassen...

...um kurz darauf das nächste Kunstwerk zu entdecken.

Nach einer kleinen Pause am Ufer kam schliesslich Schloss Chillon in Sicht.

Erbaut wurde das Schloss auf einer natürlichen Insel, etwa 100 Meter x 50 Meter gross, die direkt vor dem Ufer liegt. Der Name Chillon heisst nichts weniger als Felsplatte in einer alten Sprache. Die Insel war bereits zur Bronzezeit bewohnt, das Schloss selbst wurde 1150 das erste mal schriftlich erwähnt.


Schwer zu erkennen, dass Schloss Chillon auf einer kleinen Insel liegt.

Damals gehörte das Schloss zum Hause Savoyen, was auch bis 1536 so blieb, Dann eroberten die Berner das Waadtland und damit auch Schloss Chillon.


Gartenanlage auf dem Festland vor Chillon. Rechts seht ihr die Brücke zum Schloss.

Im Januar 1798 eroberten schliesslich Patrioten von Vevey und Montreux das Schloss von den Bernern, die dieses ohne Abwehr aufgeben. Zum einen war es mittlerweile zu unkomfortabel, darin zu leben, zum anderen wurden ihre Pläne, das Schloss in einen Kornspeicher zu verwandeln, nicht in die Tat umgesetzt, vermutlich weil es schlicht und einfach zu feucht darin war. Im selben Monat wurde die Unabhängigkeit des Waadtlands verkündet und in der Folgezeit diente das Schloss unter anderem als Kantonsgefängnis.




Blick auf Schloss und See, rechts seht ihr die Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet.

Hier ist der Wassergraben gut zu sehen.

Ob es sich lohnt, das Schloss zu besichtigen? Auf jeden Fall. Viele gut erhaltene Räume, die noch ihre Geschichten erzählen, das Gefängnis, der Rundgang auf der Burgmauer, die Aussicht...ich fands auf jeden Fall spannend, als ich den Rundgang vor Jahren gemacht habe. Wenn ihr mehr über das Schloss erfahren möchtet: www.chillon.ch


Nach dem Rundgang gings dann erst mal auf einen Kaffee ins Café Byron gleich vis-à-vis vom Schloss und anschliessend zurück ins Zentrum von Montreux.


Dort bestaunte ich dann erst mal die Statue von Freddie Mercury, die wirklich gut getroffen ist. Finde ich...


Mercury verbrachte immer wieder Zeit in Montreux und so gibt es nicht nur die ihm gewidmete Bronzestatue sondern auch ein nach ihm benanntes Hotel beim Bahnhof von Montreux.


Auch hier im Casino hat Mercury seine Zeit verbracht.

Gleich hinter der Statue befindet sich der Marché Couvert, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts und ein Geschenk an die Stadt von Henri Nestlé.


Der Marché Couvert...

...in dem über die Pfingsttage ein grosser Flohmarkt stattfand.

Nach einem Rundgang über den Flohmarkt gings dann weiter in die Altstadt von Montreux. Und ich war erstaunt: erstaunt darüber, dass im Gegensatz zur Seepromenade nur wenige Leute dort unterwegs waren. Aber um in die Altstadt zu kommen, gehts zu Fuss den Hügel hinauf und das scheuen wohl die meisten.


Stetig gehts bergauf...

...mit Blick auf die schneebedeckten Alpen...

...und mit Blick von der Altstadt auf den Genfersee.

Die Altstadt ist wunderschön, aber welche Altstadt ist das nicht. Nur liegt diese halt an einem See, was seinen ganz besonderen Reiz hat.


Überall enge Gässchen...

...und Strassen die noch weiter nach oben führen.

Kleine Geschäfte und Cafés säumen die Strassen.

Doch etwas macht die Einzigartigkeit der Altstadt von Montreux aus: wenn ihr durch die Gässchen geht, steht ihr auf einmal vor dem Eingang einer Schlucht.



Eines der Gässchen endet auf einmal vor dem Eingang einer Schlucht. Hier könnt ihr euch mit wenigen Schritten in eine andere Welt begeben. Rund 400 Höhenmeter gehts bergauf und bergab, vorbei am Fluss Baye de Montreux, der sein Wasser vom Hausberg Montreux's, dem Rochers- de-Naye, mitführt. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert, denn auch wenn die wild-romantische Schlucht dazu einlädt, einfach loszulaufen, gehts halt doch über Stock und Stein rauf und runter. Mich erinnert die Schlucht sehr ans Kaltbrunnental.


Ihr seht: Montreux ist ein Aufenthalt wert, sogar einen längeren, wenn ihr die Weinberge in der Umgebung erkunden wollt oder euch der Hausberg reizt.


Vielleicht konnte ich euch ja etwas gluschtig auf diese schöne Stadt machen und nun verabschiede ich mich mit einem letzten Blick auf...


...den Bahnhof von Montreux.

Bis dann


Corinna


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