Ein schönes Wort, das ich, wie kann es anderst sein, wieder mal in einem isländischen Krimi aufgeschnappt habe. Und das mein Interesse geweckt hat.
Doch was heisst Nemuri? Es ist das japanischen Wort für Schlaf. Und seit Forscher den vermeintlichen Schlafschalter gefunden haben, wird das entsprechende Gen als Nemuri Gen bezeichnet.
Forscher entdeckten in Hirnzellen von Menschen, Mäusen und Fliegen ein Protein, das für den guten Schlaf sorgt. Wenn nun das Gen, das für die Bildung dieses Proteins zuständig ist, defekt ist, kommt es zum schlechteren Schlaf.
Um das zu testen, übertrugen die Forscher das mutierte und defekte Gen vom Menschen in das Erbgut von Drosophila Fliegen. Mit einem sogenannten "Drosophila-Aktivitätsmonitor" konnten sie mittels der registrierten Bewegungen der Fliegen nachweisen, dass das defekte Gen auch bei den Fliegen für unruhigen Schlaf sorgt.
Dass ausgerechnet die Drosophila Fliege für genetischen Experimente genutzt werden, hat einen einfachen Grund: sie sind sehr leicht zu züchten und die Generationszeit beträgt etwa 14 Tage mit einer hohen Nachkommenzahl. Und so konnte die Studie auch an etwa 12'000 solcher Fruchtfliegen gemacht werden.
Da ich selbst seit Jahren einen sehr schlechten Schlaf habe, war ich natürlich sehr gespannt, welche Schlüsse die Forscher aus diesen Studien zogen. Doch leider sind sie noch nicht so weit und es wird rege weitergeforscht.
Ja, ich kenne all die Tipps für einen guten Schlaf, wie man sich darauf vorbereitet, was vermeidet und gefördert werden soll. Und doch hilft mir nichts zuverlässig. Allerdings bin ich bei meinen Recherchen auf mehrere Artikel gestossen, die das Schlafverhalten früherer Zeiten beschrieben: da gingen die Menschen bei Einbruch der Dunkelheit zu Bett, wachten gegen Mitternacht auf und beschäftigten sich oder arbeiteten ein paar Stunden, bevor sie sich zu ihrem zweiten Schlaf hinlegten.
Und was soll ich sagen: in etwa so verläuft mein Schlaf. Relativ zeitig im Bett, wache ich mitten in der Nacht auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Also lese ich etwas oder beschäftige mich sonstwie, und lege mich nach zwei bis drei Stunden wieder schlafen. Wenn ich nicht zur Arbeit muss, ist das auch kein Problem, dann kann ich ja länger liegen bleiben. Im anderen Fall ist dann halt so...🥱
Was ich aber auch sagen kann: man kann sich auch an weniger Schlaf gewöhnen, so dass die schlechten Nächte selten meinen Alltag bestimmen.
Und da wir uns gerade mit Schlafgewohnheiten beschäftigen: ist euch auch schon aufgefallen, dass die Leute früher in viel kleineren Betten schliefen als wir heutzutage? Es hiess ja immer, dass die Menschen auch kleiner waren, als wir heutzutage. Aber gleich soviel kleiner?
Nein, es gab einen ganz anderen Grund für die kleinen Betten. Die Leute schliefen damals in halb aufrechter Position, angelehnt an die vielen Kissen am Kopfende des Bettes. Es erleichterte ihnen die Atmung, da aufgrund der damaligen Lebensweise viele Lungenkrankheiten und sonstige Atemwegserkrankungen kursierten. Dies kam unter anderem von den Feuerstellen und zugehörigem Russ im Haus, der Kälte, Schmutz und Zugluft.
Erst als sich durch Industrialisierung und die dadurch veränderten Wohnsituationen die Wohnungen und Häuser vorwiegend rauchfrei und die Bauweise besser wurde, wurden auch die Betten wieder länger und die Leute legten sich hin.
Und was das romantische Himmelbett betrifft, von dem manch einer von uns träumen mag: auch das hatte früher mal einen ganz praktischen Nutzen. Da die einfach gezimmerten Bretterdecken so manchen Spalt und Fug hatten, regnete es immer wieder mal Ungeziefer von oben herab. Und mit einem Himmel über dem Kopf konnte man vermeiden, dass einem die Viecher auf den Kopf fielen. Soviel zur Romantik...
Nun aber genug vom Schlaf, geniesst den Tag.
Corinna
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