Vergangenen Freitag beschloss ich, mich mit meinem Hund auf den Weg zu dem Weiher in Muttenz zu machen, den ich Jahre zuvor auf einem unserer Spaziergänge entdeckte. Das Wetter war wechselhaft, sehr kalt und windig. Wir machten uns dennoch auf den Weg und liefen von der Birs in Richtung Weiher hoch. Je höher wir kamen, desto windiger wurde es. Kurz bevor wir das Ziel erreichten, begegnete ich einem Forstarbeiter, der mich davor warnte, weiter zu gehen, da die trockenen Buchen jederzeit umstürzen konnten.
Nun stand ich also kurz vor dem Ziel und sollte umkehren? Ich überlegte, und während ich noch etwas zögerte, liess der Wind schlagartig nach. Ich wertete dies als Zeichen, um weiter zu gehen. Nach wenigen Schritten waren wir am Weiher angelangt, der gleich bei Eintritt in den Wald auftaucht.
Da standen wir also und hatten den Weiher in Sichtweite. Doch kaum befanden wir uns auf dem Holzpfad, fing es ärger an zu stürmen als zuvor. Der Wind fegte durch die Baumwipfel, diese bogen sich erschreckend weit und schon konnte ich es rundherum krachen hören. Irgendwo fielen Äste zu Boden, der Himmel färbte sich beinahe schwarz und öffnete seine Schleusen. Es war ein faszinierendes Spektakel, vor dem ich aber auch einen grossen Respekt hatte. Näher als auf dem Bild oben traute ich mich nicht an den Weiher ran, liess Fotos Fotos sein, schnappte meinen Hund und war in Sekundenschnelle wieder auf dem Weg entlang des Waldes.
Heute wagten wir es erneut, denn es war wunderschönes Wetter und ich war gespannt, welchen Eindruck der Weiher wohl heute hinterlassen würde.
Der Weiher und seine Umgebung zeigten sich von der besten Seite. Die Farben leuchteten mir nur so entgegen und die Stimmung war einzigartig. Niemand sonst war unterwegs, es war ruhig und ich hatte das Gefühl, dass ich und mein Hund alleine auf der Welt wären. Und doch war es irgendwie...ich kann es nicht wirklich in Worte fassen...es hatte irgendwie auch etwas unheimliches an sich, als ich auf den Weiher blickte.
Aber vielleicht ist das einzig Unheimliche an diesem Weiher nur die Geschichte, die es dazu gibt: denn sein Übername ist Totenweiher. Dieser geht auf den Mythos zurück, dass bei der Schlacht zu St. Jakob1444 ein Ritter mitsamt seinem Pferd darin versunken sein soll. Ebenso soll ein vierspänniger Holztransport auf dem Grund liegen und keiner kennt die Tiefe des Weihers.
Doch trotz dieser Vorgeschichte, ist der Weiher in gewissen Kreisen auch als Kraftort bekannt.
Ich persönlich finde ihn dennoch etwas unheimlich. Und genau deswegen ist er auch einen Besuch wert.
Kennt ihr auch etwas versteckte und weniger bekannte Ausflugsziele in der Region, die einen Besuch lohnen?
Corinna
Comentarios