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Saure Zipfl..

Corinna

...auch bekannt unter dem Namen 'Blaue Zipfl'.


Na, was ist das denn wieder, werdet ihr euch wohl fragen? Als ich das erste Mal davon hörte, wusste ich es auch nicht. Und als ich dann das erste Mal davon kosten durfte, musste ich...erst einmal schlucken. Ich werd euch nun die kleine Geschichte, wie ich zum 'Blau-Zipfl-Fan' mutierte, erzählen.




Im Jahre anno dazumal, wurde ich von der Familie meiner Schwägerin zu einem gemeinsamen Mahl eingeladen. Diese lebt in der wunderschönen Gegend um Nürnberg. Und ja, damit meine ich das 'Städtlein aus Holz und Tuch', wo es einen der ältesten und berühmtesten Christkindlesmarkt der Welt gibt. Nun denn, wir waren zu einer wärmeren Jahreszeit dort, von Christkindlesmarkt keine Spur. Doch von dem Gericht, von dem ich kosten sollte, hatte ich schon zuvor von meiner Schwägerin vernommen.


So kam also der Abend, an dem ich zu diesem Schmaus geladen wurde und bereits beim Betreten des Hauses fand der Geruch der Blauen Zipfl ungehindert seinen Weg in meine Nase. Und wie soll ich ihn beschreiben? Etwas säuerlich, etwas süsslich...nicht einfach in Worte zu fassen...doch Jemanden, der aus der Schweiz kommt und bestens Bescheid weiss über Essensgerüche - ich erinnere hier nur an unser Nationalgericht Fondue - ...kann nichts schrecken. In der Folge wurde ich von der Dame des Hauses zum Kochtopf geführt und durfte einen langen Blick reinwerfen. Das war glaube ich auch der Moment, an dem ich etwas schluckte. Die Hausherrin war so feinfühlig, dies zu bemerken (ich hingegen so wenig feinfühlig, um dies zu verbergen) und meinte aufmunternd zu mir: "Einmal versuchen, wenn du magst. Und wenns nicht schmeckt, einfach sein lassen."

Um es kurz zu machen: ich wurde zu Tisch geleitet, es wurde aufgetischt und....tadaa...es schmeckte ganz vorzüglich. Niemals hätte ich gedacht, dass mir dieses Gericht so gut munden würde, aber das tat es. Die abendliche Gesellschaft trug natürlich dazu bei, dass ich mich rundum wohl und auch gesättigt fühlte. Und so möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein herzliches Dankeschön nach Nürnberg zu senden und stelle nun nur zu gern das Gericht vor.



Meine Schwägerin hat es vor wenigen Tagen extra für mich nochmals gekocht, dafür ein grosses Dankeschön an dich Petra. So, und nun zum Rezept.


Zutaten


1 Liter Wasser

100 ml Weissweinessig (nach Geschmack auch etwas mehr)

1 Teelöffel Salz

1 Teelöffel Zucker2 Lorberblätter

2 Nelken

ca. 6 Wacholderbeeren

ca. 6 Pfefferkörner

4-6 Zwiebeln

6 Fränkische Schweinsbratwürste (zur Not tun es auch andere Schweinsbratwürste)


Zubereitung


Alle Zutaten bis und mit den Pfefferkörnern aufkochen lassen.

Die Zwiebeln in dünne Ringe schneiden, zum Sud geben und ca. 15 Minuten leicht mitkochen lassen.

Die Schweinsbratwürste zugeben und im Sud garziehen lassen (nicht kochen!).

Anschliessend die Würste in einem tiefen Teller mit Zwiebeln und etwas Sud anrichten. Dazu schmeckt knuspriges Bauernbrot ganz hervorragend.


Falls ihr euch fragt, wieso dieses Gericht auch den Namen 'Blaue Zipfl' hat: die Würste können sich beim sieden durch den Essig etwas blau färben. Doch scheinbar fügte man den Begriff 'blau' auch bei, weil dieses Essen ein schmackhaftes Katerfrühstück sein soll.


En Guete bei diesem herzhaften Genuss


Corinna










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