Etwa 25 Km südöstlich vom Vierwaldstättersee, umgeben von Bergen liegt Engelberg eingebettet auf einem Hochtal auf etwa 1000 Metern über dem Meer. Bekannt als Wander- und Skiparadies ist es ein zentraler Ausgangspunkt für all solch Aktivitäten. Ob ihr nun auf den Hausberg Titlis geht, um dort Ski zu fahren, zum Trübsee hoch zum wandern oder zum Rodeln auf den Brunni hochfahrt: die Vielfalt an Aktivitäten ist fast unerschöplich.
Doch wusstet ihr auch, dass ihr wenige Kilometer nach dem Zentrum von Engelberg das Ende der Welt erreicht? Nun, das ist tatsächlich so. Und um dies selbst zu finden, machte ich mich kurz vor Weihnachten zusammen mit einer Freundin auf den Weg dorthin.
Diese besagte Freundin und ich...wir haben schon bei manchem Ausflug das Talent gezeigt, uns zu verfahren und zu verlaufen. Und so war es auch diesmal: schnurstracks erreichten wir mit dem Auto von Basel aus Luzern und waren dann nicht sicher: gehts nun weiter in Richtung Gotthard oder Schwyz? Und welche Ausfahrt nahmen wir wohl? Richtig, die nach Schwyz...doch es war natürlich die falsche. Also runter von der Autobahn, kehren, wieder rauf auf die Autobahn in Richtung Luzern zurück und dann hielt uns nichts mehr auf, auf unserem Weg nach Engelberg. Warum ich euch das überhaupt erzähle? Weil wir uns selbstverständlich auf dem relativ kurzen Weg von Engelberg bis ans Ende der Welt auch noch verlaufen haben.
Nun denn, angekommen im Ort machten wir uns auf den Weg und liefen erst mal in die komplett fasche Richtung, und zwar Richtung Eugenisee. Ihr könnt diesen kleinen See natürlich auch umwandern, doch das war ja nicht unser Ziel. Und da es auch noch dermassen kalt war, verzichteten wir auf diesen Rundgang. Also einmal um 180 Grad die Richtung geändert und weiter gings. An einer gut besuchten Langlauf-Loipe entlang durch eine schöne Baumallee liefen wir, bis wir zum Laternenweg an der Aa (so heisst der Fluss tatsächlich!) kamen.
Diesen liefen wir in Richtung Camping Eienwäldli (sehr schöner Campingplatz, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen) entlang, bis wir erneut realisierten, dass dieser Weg uns nicht ans Ende der Welt führen würde, obwohl es so aussah.
Wir verliessen also diesen Weg, machten diesmal eine Wendung von 45 Grad und gingen weiter in Richtung Horbis, ans Ende der Welt. Der Weg führte uns schliesslich an der Station Brunni-Bahn vorbei und weiter zum Grotzenwäldli. Dort befindet sich ein Spielplatz mit Feuerstellen und Weiher und kurz danach stieg der Weg an und wir verliessen den Ort. Der Himmel strahlte im schönsten Blau, die Sonne fing an zu wärmen, der Schnee glitzerte: es war Bilderbuchwetter und ich genoss die Zeit mit meiner Freundin. Und während die Freundin die Temperaturen langsam als angenehm befand, begann ich bereits damit, mich meiner Jacke zu entledigen...
Auf dem Weg begegneten uns nur sehr wenige Leute, wir gingen an wenigen Chalets vorbei bis, ja bis wir am Ende der Welt ankamen. Am Ende der Welt steht ihr aber nicht vor des Teufels Tor oder fällt irgendwo in den Abgrund, nein, nein, es ist ein Talkessel umgeben von Bergen, wo es halt nicht mehr weitergeht. Höchstens noch die Berge rauf. Doch kein Ende der Welt ohne gleichnamiges Restaurant, doch leider hatte es an diesem Tag geschlossen und wir machten uns mit hungrigen Mägen wieder auf den Rückweg.
Wir querten eine kleine Brücke über den Bärenbach und folgten diesem nun auf der anderen Seite zurück nach Engelberg. Dabei passierten wir die Lourdes Grotte, bestaunten diese eine Weile und liefen dann weiter ins Dorfzentrum.
Ehrlich gesagt, finde ich den Ort selbst optisch mässig ansprechend, doch die Umgebung und Möglichkeiten zu Aktivitäten sind sagenhaft. Irgendwie fühlte ich mich im Ort auch an Interlaken erinnert: auch da der Ort selbst mässig ansprechend, aber Lage, Umgebung und Möglichkeiten einfach Top.
Im Ort nahmen wir in einem kleinen Café einen Imbiss zu uns und wurden sehr freundlich bewirtet. Anschliessend machten wir uns auf den Weg ins Kloster Engelberg, welches eine lange Geschichte hat und 1120 gegründet wurde.
Die Gründung des Klosters geht auf eine Legende zurück: auf dem Hahnen sollen die Engel getanzt haben und die Benediktiner zum Bau veranlasst haben. Und von eben diesen Engeln stammt der Name Engelberg.
Das Kloster beherbergt die grösste Orgel der Schweiz und hat auch eine Klostergärtnerei. Gebinde, Blumen und Dekoratives könnt ihr im Laden direkt im Kloster erwerben. Zudem gibt es eine Schaukäserei mit angeschlossenem Laden und kleinem Café, dort könnt ihr allerlei Spezialitäten kaufen. Mein Tip: gönnt euch den Apfelkuchen, ich hab noch nie einen besseren gegessen! Dort nennt sich der Apfelkuchen übrigens 'Öpfeltörtli'.
So, das war mein kleiner Rundgang ans Ende der Welt und vielleicht seid ihr ja regelmässig dort zum Skifahren oder Wandern...oder ihr habt nun Lust dazu bekommen. Schaut auf www.engelberg.ch vorbei und lasst euch inspirieren.
Viel Spass dabei wünscht euch
Corinna
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