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Wanderungen rund um den Arnisee

Corinna

Ha! Hab ich euch erwischt! Ihr habt noch nie was von diesem See gehört, geschweige denn gesehen, nicht wahr?! Ehrlich gesagt: ich auch nicht. Jedenfalls nicht, bis eine meiner besten Freundinnen den Vorschlag machte, diesen See zu erkunden.


So machten wir uns also vor einigen Tagen auf den Weg ins Urnerland, genauer gesagt, ins Reusstal. Denn der See liegt auf der Westseite desselben und ist mit einer Gondel zu erreichen. Es gibt sogar zwei Gondelstationen, die eine in Amsteg, die andere etwas weiter entfernt in Intschi. Wir zwei verliessen aber die Autobahn in Amsteg und folgten direkt dem Wegweiser zur Station. Sehr einfach zu finden. Die Station selbst liegt mitten zwischen Schützenhaus und diversen Lagerungstellen und ist sehr klein. Lasst euch nicht beirren, wenn ihr dort nur ein paar Touristen antrefft, denn die Angestellten der Bahn warten auf der Bergstation auf euch und erst dort bezahlt ihr auch die 15.-/Person für Berg- und Talfahrt. Dieses Ticket gilt übrigens auch für die Gondel nach Intschi, ihr könnt also auf beiden Seiten des See's rauf und runter, wie es für euch passt.


Die Gondelstation in Amsteg.

Während wir an der Station warteten, schwebte leise und in grosser Ferne die gelbe Gondel langsam auf die Station zu...dachte ich zumindest, das mit der Ferne. Ich musste zweimal blinzeln, bis mir klar war, dass die Gondel so klein ist, dass ich erst dachte, da macht jemand einen Scherz. Denn sicher war: darin kann kein Erwachsener vernünftig stehen. Musste man aber auch nicht. Die Gondel reicht gerade für 4 Personen, die sich setzen müssen. Hinten und vorne hats noch sowas wie einen Gepäckträger, worauf Biker ihre Velos festmachen und all die anderen die grösseren Rucksäcke reinlegen können. Denn in den kleinen Kabinen hat es nur Platz für kleines Gepäck...


Gondel...4 Personen...grösseres Gepäck auf dem Träger...ihr erinnert euch?

Als die Gondel dann unten war, hiess es dann nichts wie rein in das gute Teil. Und schon gings den Berg zum Arni hinauf.


Aussicht von der Gondel ins Reusstal...und auf die Autobahn.

Während der kurzen Fahrt kamen wir ins Gespräch mit zwei Einheimischen, die uns den einen und anderen guten Tip gaben. Ohne ihren Ratschlag, hätten wir es vermutlich verpasst, zum Aussichtspunkt 'Vorder Arni' zu laufen, der etwa 30 Gehminuten rechts von der Bergstation entfernt liegt. Und natürlich in der entgegengesetzte Richtung des Sees. Aber der Ausblick war es wert.


Ausblick auf dem Weg von der Bergstation zum 'Vorder Arni'.

Auch ein liebevoll bemaltes Häuschen darf unterwegs nicht fehlen.

Schon der Ausblick oben an der Bergstation ist atemberaubend. Die schroffen Berge, dazwischen viel Grün mit den Berghäusern, die teils auch vermietet werden. Es ist Erholung pur.


Nicht zu vergessen die Kühe, die auf keiner Schweizer Alp fehlen.

Ausblick vom 'Vorder Arni' ins Reusstal und den Vierwaldstättersee. Einfach beeindruckend.

Ich kannte das Urnerland nur von der Durchfahrt in den Süden...Und die Raststätte Gotthard Nord. In all diesen Jahren war ich dort noch nie zu Fuss unterwegs, geschweige denn, dass ich im Uri jemals eine Wanderung gemacht hätte. Aber eins kann ich schon mal vorneweg nehmen: es lohnt sich auf jeden Fall. Schon bevor ich den See überhaupt gesehen hatte, war ich begeistert von der Umgebung.


Nun, nachdem wir die Aussicht genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zur Bergstation und von dort aus ging es in 20 Minuten leicht bergauf zum Arnisee.


Entspanntes Sein am See...

Umgeben von Wiesen und Wäldern, lag er glitzernd vor uns. Wenige andere Wanderer waren unterwegs oder hatten es sich schon am See gemütlich gemacht. Der Rundweg um den See dauert ca. 30 Minuten, was wir aber erst zum Abschluss der Wanderung machten. Denn erst einmal war ein Picknick direkt am Wasser angesagt. Ihr könnt euch dort ein schönes Plätzchen suchen, im Gras, bei den Bänken, auf den Steinen oder bei den Feuerstellen, bei denen auch kostenlos Holz zum feuern bereit liegt. Wir kühlten unsere Füsse im eiskalten Wasser und fragten uns, ob man dort wohl baden darf. Nun, einen Rettungsring sahen wir, aber niemanden im Wasser. Hat mich bei der Kälte aber auch nicht gewundert. Doch im Laufe der nächsten Stunde, kamen ganze 4 Personen, die sich aus ihrer Kleidung schälten und im Bikini ins Wasser hüpften. Allerdings nur kurz, denn wie gesagt: der See war trotz sommerlicher Hitze arschkalt. Doch meine Freundin und ich beschlossen, dass wir nächsten Sommer nochmals dort hinauf wollen, aber dann ein Bad im See wagen werden...brrrr...

Was auch noch wichtig ist zu wissen: in der Nähe des Sees gibt es zwei Gasthäuser. Und es hat eine öffentliche Toilette direkt am See, so dass sich niemand in die Büsche schlagen muss, wenn er grad nicht bis zu einem der Gasthäuser laufen mag.


Rund um den See tun sich noch weitere Wanderwege auf: entweder den Berg hinunter nach Amsteg oder Intschi, weitere Wege auf das Sunniggrätli und die entsprechende Hütte oder durch das Leutschachtal zur SAC Hütte Leutschach. All dies ist gut zu finden, da es entsprechende Wegweiser gibt.


Wir entschieden uns, den Themenweg zu nehmen, welcher zugleich auch zur Leutschachhütte führt. Denn auf diesem Weg sollte sich der geometrische Mittelpunkt von Uri befinden. Der allerdings ist dann nicht so gut beschildert...und so machten wir uns auf den Weg durchs Leutschachtal den Berg hinauf.


Vorbei an der Maria und ihrem Kinde...

Auf dem Themenweg in Richtung Leutschachhütte und Uri's Mittelpunkt...

...und dem Kraftwerk Arnsberg ging's stetig bergan.

Steil gings bergauf und nur wenige Wanderer kamen uns entgegen. Und da der Mittelpunkt von Uri nicht mehr beschildert war, fragten wir diese danach. Doch keiner wusste Bescheid. Dafür erfuhren wir, dass wir 'scho no e rächts Stück' vor uns hätten, wenn wir bis zur Hütte gehen wollten...Nun standen wir also am Berg und hatten keine Ahnung, ob wir auf gutem Wege waren, wenn wir weiterhin Richtung Leutschachhütte laufen würden. Doch noch wollten wir nicht aufgeben und wanderten weiter hoch.


Blick ins Leutschachtal. Und irgendwo dort hinten, resp. oben müsste die Hütte sein.

Die Umgebung war beeindruckend und so genossen wir die Aussicht. Aber wenn man nicht weiss, ob man noch auf dem rechten Weg ist, wie weit man noch gehen muss, um das Ziel zu erreichen...dann ist das doch irgendwie frustrierend. Bis zur Hütte hoch wollten wir eigentlich nicht, denn der Weg vom See bis zur Hütte sollte 3 Stunden betragen. Nun denn...irgendwann hatte die Freundin die glorreiche Idee mittels Standortbestimmung auf dem Natel nachzusehen, wo sich unser Ziel befindet. Und siehe da: zum einen auf dem richtigen Weg, zum anderen nicht mehr weit davon entfernt. Irgendwann standen wir gemäss Natel genau am Ziel, konnten aber nichts sehen, von wegen Mittelpunkt und so...Ausser dem Berg, der auf unserer linken Seite hochragte. So mussten wir davon ausgehen, dass der Mittelpunkt dort oben auf dem Gipfel ist und wir einfach nur darunter standen. Nun, dann sollte es eben so sein. Vor uns tat sich noch eine Wegbiegung auf und wir beschlossen, diese noch zu gehen um dann umzukehren und siehe da: da war er, der Mittelpunkt von Uri. Merke: gib nicht auf, wenn du das Ziel noch nicht erreicht hast, denn möglicherweise liegt es nur wenige Schritte von dir entfernt, auch wenn nichts darauf hindeutet.


Tadaa: Mittelpunkt von Uri.

Da lag er also vor uns, der Mittelpunkt. Ein Schild, angebracht auf einem grossen Felsen zeigte uns das Ziel an und es wunderte uns nicht, dass keiner der anderen Wanderer darauf achtete. Denn bei dem Blick in die Natur und der Hütte als Ziel, laufen wohl die allermeisten einfach daran vorbei. Und auf dem Rückweg sieht man das Schild schon mal gar nicht, da man es dann im Rücken hat. Aber wir beide haben den Punkt gefunden und genossen erst mal eine kleine Pause.



Rund um den Mittelpunkt gab es einiges zu entdecken.

Schliesslich machten wir uns auf den Rückweg an den See, denn diesen wollten wir ja auf dem Rundweg auch noch erkunden, bevors wieder an die Heimreise ging.


Auf dem Rückweg zum See...das war übrigens besagte letzte Kurve, die wir vor dem Ziel noch genommen haben.

Wieder am See angekommen, präsentierte sich uns dieser mit ganz anderen Ausblicken auf ihn, als zuvor.


Gut ersichtlich zwischen den Bergen: der Weg ins Leutschachtal.

So wirkte der See auf der Gegenüberliegenden Seite viel blauer als zuvor. Das glasklare Wasser ist bis auf die andere Seeseite erkennbar und auf der bewaldeteten Seite gibts keinen Seezugang. Dafür viele Heidelbeer- und Preiselbeersträuche. Die waren allerdings schon abgeerntet.


Auch viel sattes Grün macht sich auf der bewaldeten Seite breit.

Letzter Blick auf den Arnisee.

Fazit: der Weg zum Arnisee lohnt sich. Zum einen wegen der grandiosen Urner Berge, wegen der Entspannung am See und den Wandermöglichkeiten unter anderem zu den zwei Hütten.


Wie erwähnt: nächsten Sommer wollen meine Freundin und ich wieder dort hoch, ein 'erfrischendes' Bad nehmen und ich hoffe auf einen Marsch in die Sunnigrathütte, da man von dort oben einen tollen Blick auf den See haben soll.


Also, man sieht sich...


Corinna



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