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Wer loslässt..

Corinna

Was diese Tasse wohl mit Loslassen zu tun hat?


Vergangenes Jahr habe ich meine Arbeitsstelle gekündigt, ohne zu wissen, wohin ich mich beruflich entwickeln würde. Nie hatte ich Schwierigkeiten, während oder nach meiner Kündigungsfrist in kürzester Zeit eine passende Anstellung zu finden. Da es so viele tolle Berufe gibt und ich schon Einige davon ausgeübt habe, stand mir die Berufswelt offen. Naja, so dachte ich zumindest. Während meiner Kündigungsfrist war ich meinem Traum, ein eigenes Café zu eröffnen, sehr nahe gekommen. Schon seit meiner Jugend habe ich diese Idee im Hinterkopf, habe auch Jahre in der Gastronomie gearbeitet und weiss also, was mich erwartet. Und wie bereits erwähnt, war ich letztes Jahr meinem Traum sehr nahe gekommen. Nach rund zwei Monaten intensiver Vorarbeit scheiterte das Projekt letztlich an den behördlichen Auflagen, die Unsummen verschlungen hätten.

Nun stand ich da, ohne Plan, wie es weitergehen sollte. Also begann ich damit, Bewerbungen zu verschicken. Kurz danach, konnte ich schon die erste Anstellung übernehmen, diesmal allerdings als Vertretung und dem zu Folge auch befristet. Ich war selbst erstaunt, dass ich nicht gleich eine Festanstellung bekam, da ich ja die Jahre zuvor immer gleich Eine bekam.

Die Vertretung hat mir Spass gemacht, es war ein tolles Team und ich konnte dort kurz darauf nochmals eine Vertretung übernehmen.

Und das wars dann auch...irgendwie ging nichts mehr und immer wieder sagte ich zu mir: Kannst ja weiter nach einem Café Lokal suchen und dich einfach selbstständig machen. Also hatte ich nun ständig dieses Café im Hinterkopf und es ist schwer zu erklären: einerseits war ich mir absolut sicher, dass ich eine ganz tolle Arbeit finden würde, andererseits war das Café mein gedanklicher Notanker. Ich war also weiterhin auf Stellensuche und erhielt dann die Gelegenheit, ein Pflegepraktikum in einem Altersheim zu machen. Doch auch dies würde befristet sein.

Vor wenigen Wochen sprach ich dann mit Gisela darüber (ja, die Gisela, die nun ihre Traumstelle in einem Waldkindergarten hat). Sie erzählte mir, dass sie dieses Angebot erst konkret vor sich hatte, als sie all ihre Sorgen und Gedanken unter anderem um die finanziellen Aspekte loslassen konnte. Erst da war sie parat für ihren Traumjob.

Nun kam ich natürlich ins Grübeln: gab es da wohl auch etwas, das ich loslassen musste? Wurde ich durch irgendwas blockiert und war dadurch noch nicht frei für 'die' Stelle? Und da wusste ich es! Ich hatte mir ständig das Hintertürchen 'Ich kann mich ja notfalls selbstständig machen...' im Hinterkopf. Aber mal ehrlich Leute: wer will sich denn schon 'Notfalls' selbstständig machen! Wenn, dann mach ich das aus Überzeugung, aber nicht weil es ein 'Notfall' ist. Also war ganz klar: ich musste eine Entscheidung treffen.

Und hier kommt nun die Tasse ins Spiel. Gleich am nächsten Tag habe ich mir diese gekauft als Symbol dafür, dass ich meinen Traum vom eigenen Café nicht aufgebe, aber diesen Traum erst nach meinem 62. Geburtstag realisieren werde. Ich hab mir also die Tasse geschnappt, hübsch verpackt und werde mir diese in einigen Jahren zum Geburtstag schenken. Weshalb ausgerechnet der 62.? Keine Ahnung, es war die Zahl, die ich ganz klar vor Augen hatte und so wird es nun sein.


Ich habe ein Geschenk für mich :-)

Und nun, wie ist es nach meiner Entscheidung weitergegangen?

Es verging knapp eine Woche und ich hatte zwei Stellenangebote auf dem Tisch. Beide unbefristet. Eine davon ist meine Traumstelle und ich freue mich einfach riesig darauf, weiterhin in der Pflege tätig sein zu können.


Loslassen lohnt sich. Und als kleine Anekdote am Rande: die Pflanze im Hintergrund nennt sich Glückstaler. Wenn das mal kein gutes Omen ist.

Corinna

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