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Wie gehst du in Krisen mit dir um?

Corinna

Aktualisiert: 12. Mai 2020

Aktuell beziehen sich wohl die meisten von euch bei dem Wort Krise auf Corona. Haben wir aber nicht alle schon andere Krisen überstanden? Haben dabei fürs Leben gelernt und sind als Mensch gereift? Uns ganz persönliche Strategien zurecht gelegt, wie wir mit Krisen und uns selbst in diesen herausfordernden Lebensabschnitten umgehen?


Jeder von uns geht individuell mit der jetzigen Krise um. Während die Einen einfach Angst haben, finden andere, das ganze Drumherum übertrieben. Solidarität wird grossgeschrieben, Rücksicht nehmen auf Andere ist das mindeste, was wir tun sollen und bei Einigen ist es wichtig, allen mitzuteilen, wie schwer sie es gerade in der jetzigen Lage haben. Ob es das Gegenüber nun wissen möchte oder nicht, ist nebensächlich. Bislang habe ich verschiedene Erfahrungen mit den Leuten gemacht: die meisten sind entspannt und geben ihr Bestes. Sie hoffen, dass bald alles vorbei ist. Andere sorgen sich um nahestehende Personen, die zur Risikogruppe gehören und ein paar wenige, denen ich begegne, reagieren schon hektisch, wenn ich mit dem Hund des Weges entlang komme. Das sind dann die wenigen Personen, die mit einem Satz ins Feld springen und mindestens zehn Meter Abstand nehmen, um der vermeintlich oder tatsächlich drohenden Ansteckung zu entgehen. Das ist kein Scherz! Diese Menschen haben wirklich mein Mitgefühl: denn wie schwer muss diese Situation mit ungewissen Ausgang auszuhalten sein, wenn man schon Angst vor anderen Spaziergängern hat? Ich kann mir gar nicht vorstellen, welchem Druck diese Personen ausgesetzt sind, respektive sich aussetzen lassen.



Unser aller Alltag ist von der Krise betroffen: sei es, dass wir so wenig soziale Kontakte haben wie möglich, im Homeoffice sind oder mehr arbeiten als zuvor. Einkäufe und Projekte sind eingeschränkt, brauche ich was von der Gemeinde, so hat diese natürlich jetzt gerade die Schotten dicht gemacht. Viele Dinge, die für uns selbstverständlich waren, sind es momentan nicht mehr. Und beinahe täglich gibts neue Weisungen, wie wir uns zu verhalten haben. Ist euch eigentlich bewusst, wieviel Flexibilität das alles verlangt? Und wie flexibel wir sind? Wir passen uns momentan ständig der aktuellen Situation an (ja, gelegentlich auch mit einem Zähneknirschen) . Wir verlegen länger geplante Projekte und kümmern uns um Dinge, von denen wir vor wenigen Tagen noch gar nichts wussten.



Und obwohl wir so anpassungsfähig sind, fühlen sich viele der Situation einfach ausgeliefert. Das soll so nicht sein! Und das ist auch nicht mein Ding. Wie auch immer die Lage gerade aussieht: sie wird nicht besser, wenn ich mir ständig den Kopf darüber zerbreche und mir Sorgen mache. Ich persönlich bin tatsächlich so egoistisch, dass ich mich in erster Linie darum kümmere, dass es mir so gut wie möglich geht. Denn nur dann habe ich genügend Energie, mich um das Wohl anderer zu kümmern. Wem nützt es, wenn ich ausgelaugt und müde, gereizt und besorgt bin? Niemandem! Aber wenn ich voller Energie und Motivation bin, kann ich etwas davon an Andere weitergeben, so dass sie sich vielleicht selbst aus dem negativen Gedankenkarussell rausmanövrieren können und dort anpacken, wo es für sie persönlich wichtig ist. Ich lasse mir weder von einem Virus noch von den mit sich bringenden Umständen sagen, wie ich mich fühlen soll! Ja, sie bestimmen gerade die Art und Weise, wie sich mein Alltag gestaltet, aber mein Empfinden bestimme noch immer ich!


Also lege ich grossen Wert darauf, meinen Alltag wieder wertzuschätzen. Sei es der Spaziergang mit dem Hund, die Natur, meine Gesundheit...die Wertschätzung fängt schon ganz klein an, aber es ist meine Aufgabe, all das wunderbare in meinem Leben zu erkennen.


Und ja: ich habe genau so Sorgen und schlechte Tage wie alle Anderen auch. Doch ich lasse meine Tage nicht davon bestimmen, sondern suche aktiv nach Lösungen oder lasse mir auch mal bewusst Zeit, sollte die Lösung nicht gleich um die Ecke kommen. Auch ich heule und schimpfe manchmal rum, und es tut mir in dem Moment auch gut. Es gibt auch keinen Grund, mich dafür zu schämen, denn manchmal müssen Wut und Trauer einfach raus. Aber dann Krempel ich die Ärmel hoch und packe an. Denn nur mit heulen und schimpfen ist noch keiner vorwärts gekommen. Also entscheide ich mich immer wieder fürs Anpacken. Und damit ich anpacken kann, muss es mir eben so gut gehen, wie es die Situation erlaubt.


Was haltet denn ihr von Krisen? Wie stärkt ihr euch in herausfordernden Zeiten? Und wie geht ihr während diesen Zeiten mit euch selbst um?


Corinna


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