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Wie ich meine Kochleidenschaft an meine Kinder vererbte...NICHT!

Corinna

Aktualisiert: 8. Mai 2022

Ich bin ja so froh, dass meine Söhne meinen Sinn, für gutes Essen mitbekommen haben. Und fürs Kochen...hust...


Es ist ja nicht so, dass ich nicht kochen kann (wie manche vermuten), nein, nein, manchmal koche ich mit Hingabe und Leidenschaft und dann wird's auch richtig gut. Immer wieder erzähle ich gerne die Geschichte, wie ich für einen Truthahn nachts um zwei Uhr aufgestanden bin, damit er nach Niedergarmethode stundenlang vor sich hin schmoren konnte und dementsprechend deliziös mundete. Wirklich!


Ich zaubere mir auch gerne noch weitere Kocherinnerungen aus dem Ärmeln, nur um meinem Umfeld, vor allem aber meinen Kindern, zu erklären, dass ich es schon hin und wieder mit dem Kochen so habe. Na ja, im Alltag sieht es dann aber meist anders aus. Aber lassen wir das.


Nun, um auf meine Kinder zurückzukommen: sie kochen beide. (Ich auch, hin und wieder, möchte das nur mal betont haben.)

Der Eine kocht praktisch täglich vegetarische Gerichte, der Andere verfällt immer wieder mal in Kochexzesse. Und sie kochen beide gut.


Erst kürzlich zauberte der Eine ein wunderbares Ratatouille mit selbstgemachten Teigwaren. Küche sah danach aus wie Sau, aber das muss so. Und geschmeckt hats, das muss ich sagen!


Mit Hingabe bei der Pastaproduktion.

Erst kürzlich war der Eine wieder in der Küche unterwegs, auf dem Herd brodelte es in den Pfannen, es wurde geschnippelt und gewürzt, was das Zeug hielt. Und ich? Jaha...ich schwebte mit lockerem Hüftschwung in die Küche und sagte zu C.

"Kannst du bitte mal etwas zur Seite gehen, ich brauche die Auflaufform."

"Was? Du kochst dir was?"

"Sicher!" grummelte ich ihn an, drehte mich zum Vorratsschrank und griff mit flinken Fingern nach einer Büchse Ravioli, schüttete diese mit geübten Griffen in die Form, noch dick mit Reibkäse bestreut und schon ging's ab in den Ofen. Während ich mich also auf die leckeren Ravioli freute, rollte C. nur mit den Augen, seinen Kommentar enthalte ich euch jetzt vor.


So sieht ein Ratatouille meines Nachwuchses aus...

Warum ich euch das überhaupt erzähle? Na, ganz einfach: die Erkenntnis, dass unsere Kinder nicht alles von uns übernehmen, ob Gutes oder weniger Gutes, ist doch entlastend. Hier betrifft es zwar nur das Kochen, doch wieviele Eltern machen sich selbst Druck, um für ihre Kinder die bestmögliche Version von Eltern zu sein und wollen möglichst alles perfekt machen. Schliesslich dienen sie ihren Kindern ja als Vorbild. Statt dessen sollten wir uns (nicht nur als Eltern) selbst treu bleiben. Klar, gerne zeigt man die bestmögliche Version seiner selbst, doch man sollte auch zu seinen Mängeln stehen, denn auch die machen uns aus. Und wenn die Mängel in mangelnder Kochbereitschaft zu finden sind, ja nun, damit konnten auch meine Kinder leben. Und ich auch.


Wozu wurden denn die Büchsenravioli schliesslich erfunden?


Corinna

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