Kennst du das? Du möchtest ein neues Kleid oder Pyjama und hast ziemlich klare Vorstellungen wie dies aussehen sollte? Dann gehst du auf die Suche von Geschäft zu Geschäft oder sogar von Stadt zu Stadt und findest nichts. So erging es mir mit... ja genau, dem Pyjama.
Ich war auf der Suche nach einem Pyjama. Nicht irgendeinem sondern DEM Pyjama. Mein Pyjama sollte folgende Kriterien erfüllen oder so aussehen: heller Stoff, 100% Baumwolle mit Leinwandbindung (normal gewoben) lockere und weite Hose und ein längeres Oberteil. Alles ohne Schnickschnack wie Rüschen etc.
So fing ich mit der Suche an. Jedesmal, wenn ich in meiner Freizeit einen Städtetrip machte, schaute ich mich in den Geschäften auch noch nach 'meinem' Pyjama um. Also ich war in Zürich, Bern, Luzern, Solothurn und St. Gallen. Aber nirgends fand ich mein Pyjama. Viele waren in dunklen Farben oder mit Stretch Stoff gearbeitet, hatten eben irgendwelchen Schnickschnack wie Rüschen oder einen Spruch auf der Brust. Es war kein Pyjama zu finden, dass unifarbig oder dezent gestreift war, einfach im Schnitt und hell. Ich schaute sogar bei Zalando, aber auch da wurde ich nicht fündig. Also was nun?
Plötzlich kam mir der Blitzgedanke ! Ja ich hatte ja noch ganz viel verschiedenen, hellbeigen, dünnen Baumwollstoff aus Bali, aus dem könnte ich ja einige Pyjamas selber nähen. Mein kreativer Instinkt lief auf Hochtouren. Ich hatte doch in Ljubljana so weite, dünnere Jeanshosen gekauft, die zu meinen Frühling-Sommerhosen gehören. Diese könnte ich doch als Grundlage für meine Pyjamahosen nehmen. Ja und dann habe ich doch noch ein dünnes, längeres Baumwolloberteil aus Delhi in meinem Kleiderschrank. Dieses hatte ich schon längere Zeit nicht mehr angezogen, ja es ist auch eines dieser Teile wo ich mich nicht trennen kann........eben dieses Oberteil würde sich doch super eignen als Pyjamaoberteil. Jetzt mussten nur noch Taten folgen.
Als erstes lies ich mir von einer Bekannten, die Schneiderin ist, von der Hose und dem Oberteil Schnittmuster erstellen. Als ich die hatte, schnitt ich den Stoff zu, die Hose machte ich ein wenig weiter und länger. Auch den Bund machte ich anders. Ich lies nämlich vorne einen Schlitz offen, damit ich ein Baumwollband durchziehen konnte. So kann ich meine Hose jetzt vorne zubinden, was ich sehr hübsch, einfach und nostalgisch finde für eine Pyjamahose. Danach machte ich das Oberteil. Für beide Teile war ich einen Tag beschäftigt. Ja, und ihr glaubt nicht, wie stolz ich auf mein neues Pyjama war und immer noch bin. Die erste Nacht mit dem selbst gemachten Pyjama war einfach nur toll. Es ist absolut bequem und angenehm zu tragen. Ich hatte so viel Freude, dass ich mir am nächsten Wochenende gerade noch ein zweites nähte.
Zusätzlich zum Gefallen habe ich auch Freude, denn ich habe paar Meter weniger Stoff und ein gutes Gefühl, da selbst gemacht. Es gab mir auch einen Kreativitätsschub. In der Zwischenzeit habe ich auch 2 Blusen, die ich nicht mehr wollte und schon in der Kiste für die Brocki lagen, ein Upcycling gemacht. So sind sie jetzt wieder in meinem Kleiderschrank oder in der Wäsche.
Bist du gespannt was ich als nächstes nähe? Nähst du auch?
Fadellange Grüsse
Gisela
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